Stadt Schwabach: Kanalsanierung mit Inliner in zehn Stadtteilen
Stadtteil für Stadtteil saniert das Schwabacher Tiefbauamt das Kanalnetz. Ohne die Straßenoberflächen aufzugraben werden dabei Inliner in den bestehenden, alten Kanal eingebracht. Insgesamt will man dafür geschätzte 15 Millionen Euro in den nächsten 10 Jahren investieren.
In der fränkischen Stadt Schwabach sorgen ca. 200 Kilometer öffentliches Kanalnetz dafür, dass das Abwasser von über 40.000 Einwohnern zur Kläranlage transportiert wird. Etwa um das Jahr 2000 war der Netzausbau größtenteils abgeschlossen. Danach wurden punktuell Sanierungen im Kanalnetz vorgenommen.
Seit 2013 läuft nun ein Programm zur Sanierung des Kanalnetzes. Dazu ist das Netz in 10 Stadteile aufgeteilt worden. Stadtteil für Stadtteil geht man nun an die Sanierung schadhafter Abschnitte im Netz.
Kanalkameras dokumentieren Schäden im Kanalsystem
Zuerst werden die Kanäle mit einer Inspektionskamera auf vorhandene Schäden untersucht. Das so gewonnene Bildmaterial wird genau analysiert, ausgewertet, einer technischen Zustandsbewertung unterzogen und die Ergebnisse im Geographischen Informationssystem (GIS) der Stadt eingelesen. Die Stadt Schwabach hat Ihr Kanalnetz schon deutlich früher als viele andere Kommunen, nämlich bereits in den frühen 90er Jahren, durch Befliegung und ergänzt durch händische Vermessungen mit relativ genauen Daten und Koordinaten EDV-mäßig erfasst.
Auf dieser fachlichen Grundlage wurden sodann Sanierungspläne erstellt und die Umsetzung der Baumaßnahmen in die Wege geleitet. Hier geht man analog zur Kamerabefahrung Stadtteil für Stadtteil vor, wobei die Kanäle in Wasserschutzgebieten vorrangig abgearbeitet werden: Im ersten Stadtgebiet (Unterreichenbach) wird derzeit die Sanierung des Kanals mit Gesamtkosten von 1,4 Millionen Euro fertig gestellt. Nun kommt das 2. und 3. Stadtgebiet zur Kanalsanierung an die Reihe.
Vorrangig werden Inliner-Sanierungen ausgeführt
Bautechnisch setzt man in Schwabach derzeit den Fokus auf ein grabenloses Verfahren. Ohne die Straße darüber aufzugraben, werden harzgetränkte Schläuche, sogenannte „Inliner“, in den bestehenden Kanal von Schacht zu Schacht eingezogen. Im Kanal wird dieser Schlauch mit Druckluft aufgeblasen, und härtet an der alten Rohrwand als „neues Rohr“ im alten Kanal schon nach wenigen Stunden aus.
Das Tiefbauamt der Stadt Schwabach bewertet die Inliner-Sanierung von Kanälen aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten derzeit als ein attraktives Verfahren. Die Sanierungen in offener Bauweise – mit Aufgraben der Oberfläche – ist demgegenüber aktuell sehr teuer. Deswegen stellt man solche Sanierungen, wenn zum Beispiel ein Kanalrohr mit höherem Durchmesser eingebaut werden soll (hydraulische Sanierung), nach Möglichkeit für die Zukunft zurück. Es sei denn, es handelt sich um Kanäle mit Schäden, die einen sofortigen oder kurzfristigen Handlungsbedarf erfordern. Der hydraulische Sanierungsbedarf des Netzes ist bekannt und wird im Gesamtkonzept berücksichtigt, das heißt es werden nur solche Kanäle mit Inlinern saniert, die nicht im Rahmen einer späteren hydraulischen Sanierung ggf. ausgewechselt werden müssten.
Finanziert werden die Kanalinvestitionen der Stadt Schwabach seit Jahren ausschließlich über die Gebühren von 1,98 Euro/m³ für Schmutzwasser und 0,33 Euro für Regenwasser pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Inliner-Sanierungen in allen 10 Stadtteilen wird auf 15 Millionen Euro geschätzt.
“Die Sanierung unseres Kanalnetzes ist eine besondere Herausforderung und verlangt von uns Flexibilität und eine ständige Überprüfung unseres Sanierungskonzeptes.”
- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Mittelfranken
- Landkreis
- kreisfrei
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes
- 200 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 40.000
- Kontaktperson
- Jürgen Barthel, Tiefbauamt Schwabach
- Telefonnummer
- 09122 860562
- juergen.barthel@schwabach.de
- Website
- www.schwabach.de