Schä­den am Rohrnetz

Rohre mit „Ablaufdatum“

Rohre haben ein ​„Ablauf­da­tum“. Nach ein­er gewis­sen Zeit nutzt sich das Mate­r­i­al ab und weit­ere Belas­tun­gen – wie zum Beispiel stark­er Verkehr an der Ober­fläche – machen sich bemerkbar.

Wie Straßen oder Gebäude­fas­saden haben auch Rohrleitun­gen nur eine beschränk­te Nutzungs­dauer und einen hohen Erhal­tungs­be­darf. Regelmäßiges Prüfen und – bei Bedarf – Sanieren oder Erneuern ist notwendig. Wer den richti­gen Zeit­punkt für eine Sanierung ver­passt, riskiert Schä­den an der Leitung und an Straßen. Dann fall­en plöt­zlich teure Repara­turen an, was zu einem deut­lichen Kos­te­nanstieg für die Bevölkerung führen kann. 

Schätzungen zufolge müssen 10 bis 20 Prozent der Leitungen in Bayern in den nächsten Jahren saniert werden.


Mögliche Ursachen für Schä­den an den Rohren sind:

  • Mate­ri­al­ab­nutzung und ‑alterung
  • fehler­hafte Pla­nung, Män­gel bei der Bauausführung 
  • Ablagerun­gen an der Rohrwand 
  • Kor­ro­sion (Zer­set­zung des Rohr­ma­te­ri­als durch innere und äußere Einflüsse) 
  • Beschädi­gung durch umliegende Bauarbeiten 
  • ständi­ge hohe Belas­tung an der Ober­fläche z.B. durch Straßenverkehr 

Die erwartete Lebensdauer von Trinkwasser- und Abwasserrohren liegt bei 50 bis 80 Jahren.

Kaputte Kanäle bleiben oft lange unbemerkt

Im Gegen­satz zur Trinkwasser­leitung, wobei sich der Rohrbruch meist schnell bemerk­bar macht, find­et man Schä­den im Kanal oft erst im Zuge ein­er Inspek­tion. Die Fol­gen eines Rohrbruchs sind aber eben­so drama­tisch. Schad­stoffe aus dem Abwass­er kön­nen in Boden und Grund­wass­er gelangen.

Wenn Kanal­rohre feine Risse aufweisen, kön­nen Wurzeln ein­drin­gen. Das Gle­iche passiert, wenn Dich­tungsringe nicht mehr ein­wand­frei funk­tion­ieren. Die Wurzelein­wüchse stören den Durch­fluss und kön­nen im schlimm­sten Fall das Kanal­rohr kom­plett ver­stopfen. Dann kann es zu einem Rück­stau und Über­schwem­mungen in Kellern und auf Straßen kommen.


„Schwachstelle“ Hausanschluss des Kanals

Die Anschlussstellen der Hauskanal­i­sa­tion an den öffentlichen Kanal sind oft Schwach­stellen. Durch undichte Anschlüsse kann zum Beispiel Grund­wass­er von außen ins Kanal­netz ein­drin­gen und dieses unnötig belas­ten. Die Pump­kosten und der Aufwand zur Abwasser­be­hand­lung steigen durch das zusät­zliche Wass­er, das ins Sys­tem eindringt. 

Mit dem Grund­wass­er kann auch Boden­ma­te­r­i­al einge­spült wer­den. Rund um das Rohr entste­hen Hohlräume, die ein­brechen und zu Straßen­schä­den führen können. 

Stahl, Kunststoff oder Beton?

Seit Jahrzehn­ten ver­wen­den wir unter­schiedlich­ste Rohr­ma­te­ri­alien für unsere Leitun­gen. Von Stahl, Gus­seisen, ver­schiede­nen Kun­st­stof­fen über Beton bis zu Steinzeug – es gibt viele Mate­ri­alien dafür. Und jedes davon hat seine Stärken und Schwächen. Wie lange eine Leitung hält und wie oft Schä­den auftreten kön­nen, hängt also auch wesentlich vom Mate­r­i­al ab. 

Hier geht’s weit­er: Blick ins Rohr