Fernwasserversorgung Franken: Lernen aus dem Branchenvergleich
Die Fernwasserversorgung Franken (kurz FWF) vergleicht wichtige Kennzahlen wie beispielsweise den finanziellen Aufwand pro Kubikmeter geliefertem Wasser, Netzerneuerungsraten und die Wasserqualität jedes Jahr mit anderen Versorgern. Daraus werden Verbesserungen abgeleitet.
Die FWF wurde 1951 gegründet und versorgt heute mit 85 Mitarbeitern 155 kommunale Abnehmer und 660 Ortsteile in Mittel- und Unterfranken. Man beliefert als Fernwasserversoger also nicht direkt die Endkunden, sondern die angeschlossenen Wasserversorger geben mit ihren Verteilnetzen das Leitungswasser an rund 325.000 Bürger im Versorgungsgebiet weiter.
Seit den 1980er Jahren ist die Wachstums- und Ausbauphase beim Versorgungsnetz beendet und es geht nun vorrangig darum, das System instand zu halten und zu modernisieren.
Dabei spielt für die FWF der Vergleich mit anderen Versorgungsunternehmen eine bedeutende Rolle. Wie liegen andere bei Wasserqualität, Leitungsverlusten, Schadensraten und Versorgungsausfällen im Vergleich zur FWF? Können andere Unternehmen dieselbe oder gar eine bessere Leistungsqualität mit weniger Aufwand schaffen?
Seit 2004 nimmt die FWF am Benchmarking der Fernwasserversorgungsunternehmen teil. Mit den Daten für das Geschäftsjahr 2016 liegt der FWF eine fortlaufende Zeitreihe aller Kennzahlen der letzten 13 Jahre vor. Unter anderem zu:
- Wirtschaftlichkeit: Finanzieller Aufwand des Versorgers in ct/m3 geliefertem Wasser
- Wasserqualität (Erfüllungsgrad Trinkwasseranalysen)
- Leitungsverlusten
- Leitungsschäden
- Leitungserneuerungsraten
- internen Fortbildungsmaßnahmen
- und zur Auslastung von Behältern und Aufbereitungsanlagen sowie das Ausmaß der Nutzung der rechtlich vorhandenen Wasserressourcen an Spitzentagen.
Das Erkennen von Verbesserungspotenzialen ist ein wichtiger Bestandteil des Benchmarking. Die FWF hat mehrfach von den Erkenntnissen und Maßnahmen profitiert. Die Vielzahl der jahrelang erhobenen Kennzahlen wie zu Leitungsverlusten, Schadensraten etc. bilden heute die Grundlage für Entscheidungen bei der Netzerneuerung.
Innovatives Energiemanagement spart Geld
Aus dem Benchmarking-Vergleich heraus ist aber auch ein Projekt entstanden, bei dem günstigere Stromeinkaufspreise im Fokus stehen. Mit rund 15 Millionen Kilowattstunden (kWh) Jahresstromverbrauch für zum Beispiel Wasserförderung (Pumpen) und Transport ist die FWF ein bedeutender Stromabnehmer. Zu einem versucht man nun die Anlagen energetisch möglichst effizient zu betreiben. Zum anderen gibt es eine gewisse Flexibilität, wann etwa Pumpen laufen müssen, um Speicher zu befüllen. Solche Betriebsmaßnahmen will man nun eher zu jenen Zeiten durchführen, in denen im Stromnetz Überschüsse vorhanden sind und von daher günstigere Preise angeboten werden. So wird der Stromeinkaufspreis von 16 Cent pro kWh in Richtung 14 Cent bewegt.
“Aus dem Vergleich mit anderen Unternehmen heraus, verfügen wir seit dem Jahr 2004 über lückenlose Zahlenreihen zu Wassernetz und Unternehmensdaten.”
- System
- Trinkwasser
- Regierungsbezirk
- Unterfranken, Mittelfranken
- Landkreis
- Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Kitzingen, Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, Schweinfurt, Würzburg und die Kreisstadt Rothenburg o.d. Tauber
- Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
- 1.100 km