Erlangen: High-Tech im Untergrund - Kanalinspektion in 3D
Wo die einfache Kanalkamera an ihre Grenzen stößt, setzt der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen auf 3D-Technik.
Auch Bauwerke haben eine Lebensdauer. Nicht nur Häuser, Brücken oder Straßen, auch der Hauptsammler der Stadt Erlangen. Begibt man sich in den Erlanger Untergrund, sieht man ihm sein Alter (Baujahr 1957) auch bereits an.
Um zu wissen, welche Schäden der Hauptsammler hat, wurde er 2016 zuerst einmal gründlich untersucht. Dies ist jedoch keine leichte Aufgabe, verläuft der rund 2,5 km lange Hauptsammler doch direkt unter der vielbefahrenen Autobahn im historischen Ludwigskanal. Um genaue Daten zur Lage und zum Zustand zu erhalten, wurde eine detaillierte Kanal-Vermessung durchgeführt – mit Hilfe von 3D-Technik.
3D-Visualisierung des Kanalnetzes
Dabei kamen Laserscanner von Leica zum Einsatz: mit Hilfe dieser Scan-Technik können Leitungssysteme effizient und sehr genau erfasst werden. In Erlangen wurden dafür ein Scanner im Hauptsammler aufgestellt, der über einen Zeitraum von fünf Nächten Daten sammelte. Der Laserscanner kann Messpunkte erfassen – sogenannte „Punktewolken“ – die wichtige Infos zum Kanal liefern. Dadurch konnte die unterirdische „Hauptschlagader Erlangens“ genau inspiziert, vermessen und dokumentiert werden. Alle Informationen der Punktewolken wurden dann in ein einheitliches Koordinationsystem zusammengeführt und können in einer frei beweglichen 3D-Visualisierung dargestellt werden. Der „Kanal in 3D“ dient als wichtige Grundlage für die Sanierungsplanung der Stadt Erlangen.
- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Mittelfranken
- Landkreis
- Erlangen
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes
- 400 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 112.000