Fall­beispiel / Schwaben / Lkr. Dillingen

Donau-Stadtwerke forcieren Kanalsanierung in Dillingen und Lauingen

Das Kanal­netz in den Donaustädten Dillin­gen und Lauin­gen hat großteils schon das Alter von 50 Jahren über­schrit­ten. Regelmäßig unter­suchen also die Donaus­tadtwerke das Kanal­sys­tem mit ein­er fahrbaren Robot­erkam­era und investieren Mil­lio­nen­be­träge in die Sanierung der Kanalrohre.

Die Donau-Stadtwerke Dillin­gen-Lauin­gen leit­en mit einem rund 280 Kilo­me­ter lan­gen öffentlichen Kanal­netz das Abwass­er von 30.000 Ein­wohn­ern in den bei­den schwäbis­chen Donaukom­munen zu den Kläran­la­gen.

Die Haupt­sam­melka­näle wur­den schw­er­punk­t­mäßig in den 1950er bis 1970er Jahren errichtet und haben somit das Alter von 50 Jahren bere­its überschritten.

Untersuchung aller Kanäle mit der Roboterkamera

Um schad­hafte Stellen zu iden­ti­fizieren, wird eine fahrbare Kam­era über den Schacht in den Kanal hinab gelassen. Anschließend wer­den die hochaufgelösten Bilder aus­gew­ertet und alle Kanal­ab­schnitte in Zus­tand­sklassen eingeteilt. Zus­tand­sklasse 0 ste­ht dabei für keine Schä­den und die Zus­tand­sklasse 5 ver­langt die umge­hende Sanierung der betr­e­f­fend­en Streck­en­ab­schnitte. Etwa ein Drit­tel des Kanal­net­zes ent­fällt schon auf die Zus­tand­sklassen 3 und 4. Aus diesem Grund beobachtet man das Kanal­netz auch inten­siv, wieder­holt die Befahrun­gen mit der Kam­era alle 8 – 9 Jahre und auf prob­lema­tis­chen Abschnit­ten sog­ar alle 5 Jahre.

Gle­ichzeit­ig investieren die Stadtwerke Jahr für Jahr 3 Mil­lio­nen Euro in die Erneuerung des Kanal­net­zes. So wurde beispiel­sweise der Stahlbe­tonkanal in der Bahn­hof­sstraße mit 800 mm Durchmess­er erneuert. Dies erfol­gte abges­timmt mit der Sanierung der Straßenober­fläche und zusam­men mit der Neu­ver­legung der Trinkwasser­leitun­gen. Durch so koor­dinierte Baustellen kann der Aufwand und die Belas­tung für die Bürg­er reduziert werden.

Kanalsanieren ohne Aufgraben

In vie­len Fällen sanieren die Donaus­tadtwerke Kanäle aber auch ohne die Ober­fläche aufzu­graben. Dazu wer­den harzgetränk­te Schläuche (soge­nan­nte Schlauch­lin­er) über den Schacht in den Kanal einge­bracht. Mit­tels Druck und Hitze härten diese dann bin­nen weniger Stun­den an der alten Kanal­wand aus. Das neue Rohr im beste­hen­den Kanal ist dann wieder min­destens für die näch­sten 30 Jahre funktionsfähig.


In den kom­menden Jahren muss jedoch die Sanierung des Kanal­net­zes forciert wer­den, was ver­mehrte Anstren­gun­gen und Investi­tio­nen erfordern wird. Bin­nen 10 Jahren – so das Ziel – will man 80 % des gesamten Kanal­net­zes saniert haben.

Finanziert wer­den die Investi­tio­nen zur Gänze aus den Gebührenein­nah­men. Zulet­zt lagen diese in Lauin­gen bei 2,48 Euro pro Kubik­me­ter und in Dillin­gen bei 1,98 Euro. Seit einem Jahr ver­fü­gen die Donaus­tadtwerke wieder über einen Bauin­ge­nieur, der als aus­ge­bilde­ter Kanalin­spek­tor und zer­ti­fiziert­er Kanal­sanier­er die Bau­maß­nah­men effek­tiv­er vorantreiben kann.

Bei der Kanal­sanierung arbeit­en wir eng mit dem Straßen­bau zusam­men. Wenn die Ober­fläche erneuert wer­den muss macht es in vie­len Fällen Sinn, auch gle­ich Kanal und Trinkwasser­leitun­gen darunter zu tauschen.” 

Friedbert Erlenbauer, Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen
Donau-Stadtwerke Dillin­gen-Lauin­gen
System
Abwasser
Regierungsbezirk
Schwaben
Landkreis
Dillingen
Länge des öffentlichen Abwassernetzes
280 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
30.000
Website
www.dsdl.de