Fall­beispiel / Schwaben / Lkr. Dillingen

Dillingen & Lauingen investieren in Erneuerung der Trinkwasserleitungen

Einige Trinkwasser­leitun­gen bei den Donaus­tadtwerken erre­ichen ein Alter von fast 100 Jahren und der Großteil des Net­zes ist bere­its älter als 50 Jahre. Auch deswe­gen investiert man in Dillin­gen und Lauin­gen Mil­lio­nen­be­träge in die Erneuerung der Leitungsnet­ze. Jed­er Rohrbruch wird genau in einem IT-Sys­tem doku­men­tiert. Wo sich die Schä­den häufen, ste­ht eine Leitungserneuerung an.

Die Donau-Stadtwerke Dillin­gen-Lauin­gen ver­sor­gen mit einem 250 Kilo­me­ter lan­gen öffentlichen Leitungsnetz und 145 km Hau­san­schlus­sleitun­gen 30.000 Ein­wohn­er mit Trinkwasser.

Die ältesten Leitung­steile stam­men aus dem Jahr 1923 bzw. den Jahren 1930 – 1933. Die große Aus­bauphase des Trinkwasser­leitungsnet­zes lag zwis­chen 1955 und 1970. Die damals ver­graben Rohre sind also heute älter als 50 Jahre.

IT-System mit Informationen zu Lage und Zustand aller Leitungen

Vor diesem Hin­ter­grund ste­ht bei den Donaus­tadtwerken die Erneuerung des Leitungsnet­zes weit oben auf der Agen­da. Um einen guten Überblick zu haben, wur­den alle Leitun­gen in einem elek­tro­n­is­chen Sys­tem mit Infor­ma­tio­nen zu genauer Lage, Alter, Rohr­ma­te­r­i­al und Zus­tand erfasst. Bei der Erneuerungs­pla­nung kom­men zwei Vor­gangsweisen zum Tra­gen:

Erstens: Die Städte Lauin­gen und Dillin­gen liefern Lis­ten mit geplanten Erneuerungsar­beit­en an der Ober­fläche (z.B. Straßen­be­lagserneuerung). Sodann bew­erten die Donaus­tadtwerke Alter und Zus­tand der Trinkwasser­leitun­gen darunter. In vie­len Fällen wer­den mit der Straße auch gle­ich die Leitun­gen darunter erneuert, denn das spart Aufwand und Kosten und reduziert die Baustel­len­be­las­tung für die Bürg­er. Etwa 80 % der Bau­vorhaben erfol­gen im Trinkwasser­netz auf diese Weise.

Zweit­ens: Die Donaus­tadtwerke führen im Leitungsin­for­ma­tion­ssys­tem eine Sta­tis­tik zu Schä­den wie Rohrbrüchen. Wenn sich auf einem Abschnitt von 300 – 400 Metern 2 – 3 rote Striche (Mark­er für Schä­den) aus der Ver­gan­gen­heit häufen, dann ste­ht die Erneuerung der Leitung unab­hängig von der Straßenober­fläche an. 20 % der Sanierun­gen erfol­gten in der Ver­gan­gen­heit auf diese Weise. Dabei wer­den in der Regel zwei bis drei Straßen­züge zu ein­er Bau­maß­nahme gebün­delt. Die Arbeit­en erfol­gen zumeist in offen­er Bauweise. Im let­zten Jahr wur­den allerd­ings in zwei Abschnit­ten auch neue Leitun­gen ver­legt, ohne den Boden aufzu­graben. Beim soge­nan­nten Hor­i­zon­tal­en Spül­bohrver­fahren“ wird ein hydraulis­ches Bohrg­erät durch das Erdre­ich gedrückt. Mit Spül­wass­er wird par­al­lel das Erd­ma­te­r­i­al am Bohrkopf gelöst. Sodann wird der ein­mal geschaf­fene Hohlraum mit immer größeren Bohrköpfen Schritt für Schritt auf geweit­et. Zement im Spül­wass­er sta­bil­isiert und fes­tigt das so geschaf­fene Bohrloch und man kann eine neue Wasser­leitung in den Hohlraum einziehen. 

Jahr für Jahr investieren die Donau-Stadtwerke Mil­lio­nen­be­träge in die Erneuerung der Trinkwasserleitungen:

  • 2016: 1,7 Mil­lio­nen Euro 
  • 2017: 2,3 Mil­lio­nen Euro 
  • 2018: 2,1 Mil­lio­nen Euro 
  • 2019 Plan: 2,3 Mil­lio­nen Eur

Finanziert wer­den diese Investi­tio­nen zur Gänze aus den Trinkwasserge­bühren der Bürg­er. Auch weil zusät­zlich sowohl in Lauin­gen als auch in Dillin­gen neue Wasser­w­erke (Investi­tion­ssumme 8,4 Mil­lio­nen Euro) errichtet wur­den, war eine deut­liche Erhöhung der Gebühren erforder­lich. Neben ein­er Grundge­bühr von zumin­d­est 90 Euro pro Abnehmer und Jahr wer­den pro Kubik­me­ter Trinkwass­er aktuell (2019) 1,97 Euro erhoben. (2016 lag dieser Tarif noch bei 1,43 Euro pro Kubik­me­ter). Beglei­t­ende Kom­mu­nika­tion­sak­tiv­itäten wie Tage der Offe­nen Tür in den Wasser­w­erken helfen dabei, Ver­ständ­nis in der Bevölkerung für die Maß­nah­men und deren Finanzierun­gan­forderun­gen zu schaffen.

Bei der Leitungserneuerung arbeit­en wir eng mit dem Straßen­bau zusam­men. Wenn die Ober­fläche erneuert wer­den muss macht es in vie­len Fällen Sinn, auch gle­ich die Trinkwasser­leitun­gen darunter zu tauschen.” 

Volker Zenetti, Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen
Donau-Stadtwerke Dillin­gen-Lauin­gen
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Schwaben
Landkreis
Dillingen
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
250
An das Netz angeschlossene Einwohner
30.000