Fall­beispiel / Oberp­falz / Lkr. Schwandorf

Burglengenfeld ortet gezielt Schäden im Trinkwassernetz

Die ältesten öffentlichen Trinkwasser­leitun­gen in Bur­glen­gen­feld wur­den vor ca. 100 Jahren im Erdre­ich ver­legt. Und ein erhe­blich­er Teil des Wasser­leitungsnet­zes ist bere­its älter als 50 Jahre.
Eine Leitungserneuerung erfol­gt in der Regel auch dann, wenn die Straßenober­fläche zu erneuern ist. Elek­tro­n­is­che Wasserzäh­ler überwachen darüber hin­aus die Durch­flüsse im Netz. Stellt man damit in den Nacht­stun­den eine ungewöhn­lich hohe Wasser­ab­gabe fest, so geht man mit speziellen Horchgeräten auf Lecksuche.

Die Stadtwerke Bur­glen­gen­feld ver­sor­gen mit einem Haup­trohr­netz von rund 110 km ins­ge­samt 13.800 Ein­wohn­er mit Trinkwasser.

Wenige sehr alte Leitung­steile erre­ichen bere­its ein Alter von ca. 100 Jahren. Ein großer Teil des Trinkwasser­leitungsnet­zes wurde im Stadt­ge­bi­et ab den 1970er Jahren ver­legt. Zudem wer­den laufend neue Sied­lungs­ge­bi­ete an dieses Netz angebunden.

Die Instand­hal­tung und Erneuerung des Leitungsnet­zes ist eine der aktuell wichti­gen Auf­gaben der Stadtwerke. Um einen guten Überblick zu haben, wur­den alle Leitun­gen in einem elek­tro­n­is­chen Sys­tem mit Infor­ma­tio­nen zu genauer Lage, Alter und Rohr­ma­te­r­i­al erfasst.

Regelmäßig wird mit der Stadtver­wal­tung die Liste von geplanten Sanierungsar­beit­en an der Straßenober­fläche abges­timmt. Dann bew­erten die Stadtwerkemi­tar­beit­er Alter und Zus­tand der Leitungsnet­ze für Trinkwass­er und Kanal im Unter­grund. Beim Trinkwasser­netz führen die Stadtwerke dazu eine genaue jährliche Sta­tis­tik über die Schä­den, ins­beson­dere die Rohrbrüche an Haupt- und Hau­san­schlus­sleitun­gen. Wenn sich auf einem Abschnitt Schä­den häufen, dann ste­ht die Erneuerung der Leitung drin­gend an. In vie­len Fällen wer­den mit der Deck­en­sanierung ein­er Straße auch gle­ich die Leitun­gen darunter erneuert, denn das spart Aufwand und Kosten und reduziert die Baustel­len­be­las­tung für die Bürger.

Im Zuge der Erneuerung von Hauptleitun­gen wer­den in diesem Bere­ich auch die Hau­san­schlus­sleitun­gen im erforder­lichen Umfang erneuert.

Wenn in der Nacht zu viel Wasser fließt…

Wertvolle Hin­weise auf Schä­den im Netz liefert in Bur­glen­gen­feld auch die Beobach­tung des Nachtver­brauchs. Das gesamte Ver­sorgungs­ge­bi­et wurde dazu in sieben Mess­zo­nen unterteilt. Dort wird jew­eils der Durch­fluss mit elek­tro­n­is­chen Wasserzäh­lern überwacht. Etwa zwis­chen 2 und 3 Uhr in der Nacht sollte der Wasserver­brauch fast zum Erliegen kom­men. Fließt den­noch ungewöhn­lich viel Wass­er zu dieser Zeit, so ist dies ein Hin­weis auf eine Leckage.

Mit hochsen­si­blen Abhörg­eräten (Kor­re­la­toren), die auf weite Dis­tanzen das unterirdis­che Strö­mungs­geräusch von aus­tre­ten­dem Wassers aus einem Leck orten kön­nen, beg­ibt man sich sodann auf Schadenssuche.

Jahr für Jahr investieren die Stadtwerke rund 150.000 Euro in die Instand­hal­tung und Erneuerung des Trinkwasser­leitungsnet­zes. Finanziert wer­den diese Investi­tio­nen zur Gänze aus den Trinkwasserge­bühren der Bürg­er von aktuell 1,35 Euro net­to pro Kubik­me­ter zuzüglich ein­er Grundge­bühr von 72 Euro.

Die Beobach­tung ungewöhn­lich hoher Ver­brauchs­men­gen in den Nach­stun­den hil­ft uns dabei, Leck­a­gen im Trinkwasser­leitungsnetz zu entdecken.” 

Josef Hollweck, Technischer Leiter Stadtwerke Burglengenfeld
Stadtwerke Bur­glen­gen­feld
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Oberpfalz
Landkreis
Schwandorf
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
rd. 110 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
rd. 13.800