Fall­beispiel / Nieder­bay­ern / Lkr. Straub­ing-Bogen, Din­golf­ing-Lan­dau, Land­shut und Regensburg

Armaturen-Erneuerung beim Wasserzweckverband Mallersdorf

Der Wasserzweck­ver­band (kurz WZV) Mallers­dorf ver­fügt noch über ein rel­a­tiv junges Leitungsnetz. Den­noch hat man mit ersten Prob­le­men bei PVC-Leitun­gen in den Ort­snet­zen zu kämpfen. Saniert wer­den aber vor allem die Arma­turen, wie Schieber zum Absper­ren der Leitun­gen. Die Zahl an Schadens­fällen kon­nte man dadurch deut­lich absenken.

Der WZV Mallers­dorf ver­sorgt mit 750 Kilo­me­tern an öffentlichen Trinkwasser­leitun­gen ca. 40.000 Ein­wohn­er in den angeschlosse­nen vierzehn Kom­munen.

Das Trinkwasser­leitungsnetz stammt Großteils (rund 80 %) aus der Zeit zwis­chen 1970 und 1985, Net­zer­weiterun­gen erfol­gen jedoch laufend. Das gesamte Netz wurde bere­its in einem elek­tro­n­is­chen Leitungsin­for­ma­tion­ssys­tem erfasst. Schä­den wie Rohrbrüche wer­den in ein­er genauen Sta­tis­tik fest­ge­hal­ten. Und obwohl die meis­ten Rohre noch keine 50 Jahre Lebens­dauer erre­icht haben, zeigt sich doch schon an eini­gen Streck­en­ab­schnit­ten ein Erneuerungsbedarf.

Material- oder Verlegefehler können Probleme bei jungen Netzen machen

Prob­leme machen beispiel­sweise PVC-Rohre in bes­timmten Ort­snet­zen. So verze­ich­nete man einige Rohrbrüche im Ort­snetz von Pfaf­fen­berg; das dor­tige Netz wird daher weit­er genau beobachtet. Wieder­holte Schä­den in rel­a­tiv jun­gen Net­zen kön­nen durch Mate­ri­alfehler bei den Rohren oder auch durch Ver­lege­fehler beim Bau verur­sacht wer­den. Beispiel­sweise wur­den im Jahr 1998 in Habels­bach und Hains­bach die PVC-Rohre unter Kosten­beteili­gung des dama­li­gen Liefer­an­ten aus­ge­tauscht, weil bei den Rohren ein­er Charge (mit 125 Mil­lime­tern Durchmess­er) ein Pro­duk­tions­fehler vor­lag. Ein genereller Verzicht auf PVC-Leitun­gen ist auf­grund wirtschaftlich­er Über­legun­gen nicht vorge­se­hen: Wenn PVC-Rohre span­nungs­frei in einem Sand­bett ver­legt wur­den, so könne die Lebenser­wartung dur­chaus 100 Jahre über­steigen.

Aktuell liegt der Investi­tion­ss­chw­er­punkt bei der Sanierung in einem anderen Bere­ich: Wasser­leitungsnet­ze brauchen Anla­gen­teile wie Schieber, um Net­zbere­iche, Hydran­ten oder auch Hau­san­schlüsse nöti­gen­falls absper­ren zu kön­nen. Auch diese Arma­turen altern und wer­den nun vom WZV Mallers­dorf sys­tem­a­tisch erneuert, zum Beispiel bei jed­er Straßen­sanierung. So tauscht man jedes Jahr 200 bis 300 dieser Arma­turen aus und erre­icht damit auf Streck­en mit erneuerten Arma­turen eine deut­lich niedrigere Schaden­srate.

Finanziert wer­den die Investi­tio­nen in das Netz auss­chließlich aus den Gebühren von 0,97 Euro pro Kubik­me­ter Wass­er. Zum 01. Jan­u­ar 2019 erfol­gte im Zuge der alle drei Jahre anste­hen­den Neu­berech­nung eine Gebühren­er­höhung auf 1,09 Euro, auch um den aktuellen Investi­tion­san­forderun­gen gerecht zu werden.

Wir erneuern im Wasser­leitungsnetz Jahr für Jahr 200 bis 300 Arma­turen, was ca. 1,5 % der gesamten Arma­turen aus­macht. Auch dadurch lassen sich Schadens­fälle wie Leck­a­gen deut­lich senken und die Betrieb­ssicher­heit erhöhen.” 

Ludwig Sigl, WZV Mallersdorf
Wasserzweck­ver­band Mallersdorf
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Niederbayern
Landkreis
Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau, Landshut und Regensburg
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
750 km
An das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossene Einwohner
40.000